„Metaverse: Buzzword, Hype oder fixe Idee?“ von Björn Schaper

Share Article

Ist es nur ein Buzzword, ein Hype und eine fixe Idee? Oder ist es die Zukunft unseres Arbeitens, unserer Geschäftswelt oder unser ganzes Leben? Noch sind wir auf der Suche nach Antworten und vieles liegt im Dunkeln.

Wir wissen aktuell nicht, ob wir Metaverse nur mit VR-Brillen oder anderen Smart Glasses erleben können. Wir wissen auch nicht, ob sich das Metaverse zu einer Welt und in unzählige eigenständige Experiences entwickeln wird. Wir wissen nicht, ob das Metaverse zentral, dezentral oder Blockchain basiert sein wird. Wir wissen noch nicht mal, ob wir im Metaverse wirklich eine eigene Identität besitzen oder nur mit digitalen Währungen bezahlen werden.

Aber wir wissen, dass unser heutiges Internet und die Devices für den Zugang fast lückenlos und so gut wie überall verfügbar sind. Die Netze werden engmaschiger, das mobile Internet ist zunehmend an jedem Ort der Welt erreichbar. Die Devices, wie Smartphones, Laptops oder Desktop-Rechner sind weit verbreitet. Milliarden Menschen haben Zugang zum Web2. Daran hat niemand in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts geglaubt.

Diesen Glauben sollten Unternehmen heute aufbringen. Mit den Erfahrungen und dem Wissen über die Entwicklung des Internets und der großen Internet- bzw. eCommerce Plattformen müssen Unternehmen jetzt den Schritt in die virtuelle Transformation wagen und ihre Reise ins Metaverse starten.

Und schon in diesem frühen Stadium der Entwicklung von virtuellen Realitäten, liegt das „Beef“ im Zugang zu Kunden, Partnern, Lieferanten und Mitarbeitern. Der rasante Push neue Devices und Services kann gerade für den B2B-Bereich ein Gamechanger werden. Ein potenzieller Kunde schaut sich beispielsweise eine Maschine von unterwegs auf seinem Handy an, während der Berater und Vertriebsmitarbeiter an seinem Desktop-Rechner sitzt und dennoch in die gleiche virtuelle Umgebung eintritt. Beide treffen sich im virtuellen Raum, erleben die ähnliche Experience und stehen an der Maschine und sprechen miteinander über das Produkt.

Solche Erlebnisse können zudem mehr Emotionen auslösen als eine PDF-Vertriebsunterlage, eine Web-Präsentation oder Internetseite oder sogar ein Außendienstbesuch. Wir wissen, dass der Erfolg von Kommunikation weniger von der Information, sondern vielmehr von der Emotion abhängt. Und gerade das B2B-Geschäft ist People´s Business.

Das Metaverse verschiebt den Fokus genau in diesen Sweet Spot der Kommunikation. Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, bleibt weiter das Ziel. Der Weg dorthin führt aber über Erlebnisse, Engagement und Communities.

Im virtuellen Erlebnisraum werden Kunden und andere Stakeholder das Unternehmen neu entdecken. Das Metaverse bietet enormes Potenzial für den Vertrieb, z.B. durch den Einsatz von immersiven 3D Showrooms. Das Marketing kann davon profitieren, z.B. mit digitalen Events oder Immersive Expos. Mitarbeiter werden in virtuellen Academys lernen können. Und Ressourcen können nachhaltig geschont werden, da Geschäftsreisen weniger werden und Strom zunehmend CO2 neutral Server und die Cloud betreiben.

Es gibt also schon heute gute Möglichkeiten, die Reise in ein zukünftiges Metaverse anzutreten. Was aber wenn das ganze Thema nur ein Hype ist? Diese Bedenken kann ich mit einem Blick auf die Zukunftsperspektive widerlegen. Werfen wir einen Blick auf die Kunden und Mitarbeiter von morgen. Diese sind heute schon in virtuellen Welten unterwegs:

Minecraft: 175 Mio aktive User / Monat

Roblox: 225 Mio aktiver User / Monat

Fortnite: 350 Mio User

Die Postbank Digitalstudie von 2021 hat ermittelt, dass Jugendliche heute schon über 70 Stunden pro Woche online sind.

Bleibt noch das Argument, dass wir aktuell ganz andere Herausforderungen zu lösen haben als ein Metaverse zu bauen. Klimawandel, Inflation, Krieg, Energiekrise und Pandemie sind natürlich die wichtigsten Themen unsere Zeit.

Ich bin davon überzeugt, dass der Einsatz von virtuellen Welten schon heute einen immensen Impact auf das Business von Unternehmen haben kann. Budgeteinsparungen durch virtuelle Showrooms, Effizienzsteigerungen durch Digital Twins, nachhaltige Kommunikation durch digitale Events und immersiven Content oder Weiterbildung durch virtuelle Trainings und digitale Masterclasses: Alles wirkt sich positiv auf die Klimabilanz eines Unternehmens aus, stärkt die Social Responsibility und spart Geld.

Gerade die Verbindung der physischen und digitalen Welt bei gleichzeitiger digitaler Verlängerung erhöht die Userzahlen und die Experience in beiden Bereichen. Phygital – eine Wortkombination aus Physisch und Digital – bietet gerade für B2B Unternehmen im Produkt- & Messeumfeld neue Spielformen und neue Geschäftsmodelle.

In diesem Umfeld selbst Use-Cases zu kreieren und mit seinen Mitarbeitern und Kunden zu testen und weiterzuentwickeln, machen ein Unternehmen fit für die Zukunft und alle Entwicklungen, die das Metaverse für uns bereithält. Here ist the Beef!


Über den Autor:

Björn Schaper ist CEO und Co-Founder von Neyroo. Björn ist einer der führenden Spezialisten in Deutschland für Web3 Technologien und das Metaverse. Sein Fokus liegt darauf, die Potenziale und Chancen für den Vertrieb, das Marketing und die Produktpräsentation in virtuellen Welten zu identifizieren. Dafür hat er mit seinem Team eine Metaverse as a Service Plattform entwickelt, die Unternehmen und Organisationen dabei ein individuelles Corporate Metaverse aufzubauen. Als Berater und Coach stützt sich Björn auf Erfahrungen und Expertise aus mehr als 2 Jahrzehnten als Unternehmer, Investor und Vertriebsexperte.

Weitere interessante Artikeln